Schönhausen-Chor: Lob Gottes in drei Sprachen
von Michaela Plattenteich
Ein außergewöhnliches Konzert, geprägt von Eindrücken einer England-Reise, bot der Schönhausen-Chor seinen Zuhörern.
Krefeld. Ein stimmungsvolles Konzert in drei Sprachen bescherte der Schönhausen-Chor seinen Zuhörern in der Alten Kirche. Auf Deutsch, Englisch und Latein ertönten Lobgesänge aus dem Alten und Neuen Testament.
Bei einer Reise nach England im vergangenen Jahr hatte der Chor die Vielfalt der dortigen Kirchenmusik näher kennengelernt und sich Anregungen für das eigene Konzertprogramm geholt. So gab es als Auftakt zwei Vertonungen des 150. Psalms.
Der gleiche Psalm erklang mal lebhaft und mal feierlich
Während die Version des zeitgenössischen Komponisten Bob Chilcott sehr lebhaft und rhythmisch gestaltet ist, greift die Fassung aus dem 19. Jahrhundert von Charles Villiers Stanford die traditionelle Form des feierlichen liturgischen Psalmengesangs auf.
Auch den Psalm 100 „Jauchzet dem Herrn, alle Welt!“ bekam das Publikum in zwei Sprachen und Kompositionen zu hören. Neben der Fassung von Stanford, dem „englischen Brahms“, erklang der Lobpreis auf Deutsch von Mendelssohn-Bartholdy.
Speziell für den „Evening Service“, wie in der anglikanischen Kirche der Abendgottesdienst genannt wird, vertonte Stanford ein wunderschönes „Magnificat“, das der Chor im Ausdruck besonders differenziert gestaltete. Durch unterschiedliche Aufstellung der Sängerinnen und Sänger erzielte Chorleiter
Joachim Neugart immer wieder andere Klangerlebnisse, die durch die gute Akustik des Raumes unterstützt wurden. Wie durch eine entsprechende Aufstellung auch der Inhalt eines Stücks betont werden kann, zeigte sich bei einer zeitgenössischen Vertonung des „Pater noster“ von Max Baumann. Der Chor stellte sich um die Zuhörer herum, hob so die Bedeutung des gemeinsamen Gebets hervor. Ein erfrischendes Hörerlebnis war auch eine kleine, sehr rhythmische Improvisation.
Das abwechslungsreiche Programm wurde durch das virtuose Orgelspiel der koreanischen Musikerin Hee Ju Lee bereichert. Sie erwies sich nicht nur als einfühlsame Begleitung, sondern zeigte auch mit Solostücken ihr Können. Ein jazziges jubelndes „Gloria“ aus der „Mass of Children“ von John Rutter beschloss das Konzert, das die Vielfalt des kirchenmusikalischen Abendlobs auf hohem Niveau vorstellte.